Ein Freihandelsabkommen bringt für die beteiligten Staaten eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Im digitalen Zeitalter aber auch eine Menge an Kritiker. Doch bevor wir auf die wesentliche Vorzüge bei einem Freihandelsabkommen eingehen, sollte zuvor der Rahmen erläutert werden. Dieser ist natürlich immer individuell und liegt in dem jeweiligen Ausgestaltungsrahmen der beteiligten Staaten. Das Freihandelsabkommen ist im Grunde ein völkerrechtlicher Vertrag, der die Grundvoraussetzungen begründet. Experten bezeichnen ein solches Abkommen auch als wesentlichen Schritt, um die wirtschaftliche Integration verschiedener Länder anzunähern.
Maßgeblicher Punkt hierbei sind die Zoll- und Barrierefreiheiten. Mit dem Freihandelsabkommen entfallen Zölle und andere nichttarifliche Handelshemmnisse. Hierzu gehören unter Umständen Ausfuhr- und Einfuhrverbote, aber auch bestandene Einfuhrkontingente. Das Freihandelsabkommen kann ebenso auf staatliche Beteiligungen sowie Einflussnahmen auf Unternehmen und den Schutz des Geistigen Eigentums ausgeweitet werden.
Freihandelsabkommen staffelt sich über Jahre
Ein neu in Kraft tretendes Freihandelsabkommen baut sich über Jahre auf. In der ersten Stufe geht es zunächst um die wirtschaftliche Integration. Ein Schwerpunkt bei der Integration sind vor allem die Zolltarife. So entfallen zwar die Zölle bei den Freihandelspartnern, nicht aber für die Drittstaaten. Weitere Regeln sollen sicherstellen, dass zum Beispiel Waren präferenzberechtigt sind (also zollfrei in den jeweiligen Vertragsstaat eingeführt werden können). Je nach Ausgestaltung und Zeitplan entsteht so über viele Jahre ein wirtschaftlicher Zusammenschluss, der neben der reinen Zollunion auch die Harmonisierung eines gemeinsamen Marktes beinhaltet. Ein Freihandelsabkommen kann aber auch soweit gehen, dass auch eine gemeinsame Wirtschafts- und Währungsunion geschaffen wird. In einfachen Worten soll das Freihandelsabkommen Wohlfahrtsgewinne für alle beteiligten Staaten mit sich bringen. Häufig wird es aber auch genutzt, um Wettbewerbsnachteile in anderen Staaten abzubauen. Die Gedankengänge beziehen sich dabei gerne auf die klassische Außenhandelstheorie, die bereits durch David Ricardo mit seinem Modell der komparativen Kostenvorteile erläutert wurden.
WTO Freihandelsabkommen
Maßgeblich beteiligt an einem Freihandelsabkommen ist fast immer die WTO (Welthandelsorganisation). Die Organisation ist bekannt für die Förderung und letztlich auch Bildung der Zonen für den Freihandel. Die Experten und Berater sind zumeist sehr komplex in die Ausgestaltung eingebunden. Weltweit lassen sich zahlreiche Freihandelsabkommen vorfinden. Beispiele dafür finden sich mit der NAFTA (Nordamerikanisches Freihandelsabkommen), TTIP (Transatlantisches Freihandelsabkommen), CETA (Comprehensive Econmic and Trade Agreement) und natürlich dem EWR (Europäischer Wirtschaftsraum). Ein weiteres schönes Beispiel ist auch das Handelsabkommen zwischen der EU und Korea (EU-Korea FTA), das einen Wert von über 19. Milliarden Euro (basierend auf die Aufhebung der Zölle, etc.) hat.
[Bild: Marlies Schwarzin / pixelio.de]